Die "Data Sovereignty Now"-Koalition unterstützt die Forderung der EU-Staats- und Regierungschefs, mehr zu tun und schneller zu handeln

European Union

Anfang dieser Woche haben vier EU-Staats- und Regierungschefs die Europäische Kommission nachdrücklich aufgefordert, Europa so schnell wie möglich "digital souverän" zu machen. Als Koalition "Data Sovereignty Now" (DSN) stimmen wir mit diesen EU-Führern überein, dass die Europäische Kommission mehr tun und schneller handeln muss, um digitale Souveränität zu erreichen.

Der Brief, der von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Premierministern Mette Frederiksen aus Dänemark, Sanna Marin aus Finnland und Kaja Kallas aus Estland unterzeichnet wurde, wurde am Montag veröffentlicht. Der Zeitpunkt des Briefes kommt vor den Vorschlägen der Europäischen Kommission, wie die "Digitale Dekade Europas" angegangen werden soll, die für später in diesem Monat geplant sind. Initiativen, die sich auf künstliche Intelligenz und digitale Identität beziehen, sind ebenfalls in der Pipeline.

EUROPÄISCHE WERTE

Wie die Staats- und Regierungschefs der EU sind auch wir bei DSN der Meinung, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die europäischen Werte wie Demokratie, Transparenz, Privatsphäre und Sicherheit zu stärken und gleichzeitig den zukünftigen Wohlstand im digitalen Zeitalter zu fördern. Damit Bürger und Organisationen die Selbstbestimmung über ihre Daten erlangen (oder wiedererlangen) - also Datensouveränität erreichen - ist es entscheidend, dass die Europäische Kommission jetzt erstens die richtigen Entscheidungen trifft und zweitens diese schnell umsetzt.

PRAKTISCHE UND KONKRETE NÄCHSTE SCHRITTE

Der Brief an die Europäische Kommission skizziert einen Drei-Schritte-Plan, um die Position der EU im digitalen Bereich zu stärken. Der erste Schritt beschreibt die Notwendigkeit, Systeme von kritischen Technologien und strategischen Sektoren zu identifizieren. Im nächsten Schritt geht es um die Stärkung und Verfeinerung des politischen Ansatzes für diese Systeme und Sektoren. Der dritte Schritt bezieht sich auf die Notwendigkeit, ein Überwachungssystem einzurichten.

Wir stimmen dem Gesamtziel des Briefes, die Bemühungen um die Selbstbestimmung über Daten zu erweitern und zu beschleunigen, voll zu. Wir plädieren, wie DSN, einen sehr konkreten und realisierbaren Weg in Richtung Datensouveränität.

DATENSOUVERÄNITÄT DURCH SCHAFFUNG EINER WEICHEN INFRASTRUKTUR

Unserer Ansicht nach erfordert die Etablierung von Datensouveränität die Schaffung einer digitalen "weichen Infrastruktur" für die gemeinsame Nutzung von Daten, für alle Datenräume, alle Branchen und alle Regionen: das Datenäquivalent von GSM. Als die EU in den 1980er Jahren das Global System for Mobile Communications (GSM) einführte, definierte sie die globale Telekommunikationsindustrie neu.

Dieses dezentralisierte Paradigma mit Anforderungen an die Verwendung von Standards, Governance und Einhaltungsverpflichtungen ermöglichte die Entwicklung eines weltweiten Ökosystems von Telekommunikationsanbietern, ohne den Service für den Endbenutzer in Bezug auf Reichweite und Datenübertragbarkeit zu beeinträchtigen. Heutzutage ist es für Benutzer möglich, den Anbieter zu wechseln, ohne ihre Daten (d. h. ihre persönliche Mobilfunknummer) zu verlieren. Dies ist ein reales Beispiel für Datensouveränität, bevor der Begriff überhaupt geprägt wurde.

Die Schaffung einer gleichwertigen Reihe von Anforderungen oder einer weichen Infrastruktur im Datenbereich, die die Nutzungsstandards, die Governance und die Verpflichtungen zur Einhaltung abdeckt, wird einen ähnlichen Effekt auf die Datenwirtschaft haben. Diese digitale weiche Infrastruktur wird Organisationen und Bürgern nicht nur die rechtliche, sondern auch die funktionale Kontrolle über ihre Daten geben, so dass sie diese nach Belieben an anderer Stelle wiederverwenden können. Dies wird das volle Potenzial von Daten ausschöpfen, sie frei fließen lassen und eine solide Grundlage für eine florierende, menschenorientierte Datenwirtschaft schaffen.

EIN SOLIDES UND STABILES FUNDAMENT FÜR DIE DIGITALE WIRTSCHAFT

Wie Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Ministerpräsidenten Mette Frederiksen, Sanna Marin und Kaja Kallas glauben wir, dass die digitale Wirtschaft in ihrer heutigen Form gefährdet ist. Es ist daher unerlässlich, das volle Potenzial von Daten zu entfalten und eine solide und nachhaltige Grundlage für die nächste Phase der digitalen Wirtschaft zu schaffen, indem:

  • Datensouveränität zum zentralen Gestaltungsprinzip der gesamten Datenwirtschaft und zur Voraussetzung für die eigene Datenarchitektur jeder Organisation machen
  • Schaffung einer weichen Infrastruktur für den dezentralen Datenaustausch, die auf europäischen Werten basiert und auf einem soliden Zustimmungsmechanismus aufbaut, der für jede Einheit funktioniert, egal ob Person, Unternehmen oder Regierung
  • Konzentration auf die Annahme der Datensouveränität durch Organisationen und Endnutzer. Anstatt Technologielösungen vorzuschreiben, müssen wir Unternehmen, Regierungen und ihre IT-Funktionen/Partner bei der Entwicklung ihrer eigenen Implementierungen im Rahmen dieser einheitlichen weichen Infrastruktur unterstützen.

Die Europäische Kommission hat nun die Möglichkeit und die Verantwortung, Europa und der Welt eine neue wertorientierte Dateninfrastruktur vorzuschlagen, so wie GSM eine europäische Initiative war, die der Welt zugute kommt.

INNOPAY unterstützt die "Data Sovereignty Now”-Kampagne, welche die Bedeutung der Selbstkontrolle durch Organisationen und Einzelpersonen über ihre Daten ("Datensouveränität") unterstreicht

 

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